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sælur reitur

nachdem ende des 9. jahrhunderts der machtbessesene harald schönhaar in norwegen zum könig wurde - gab es durch seine kriegerischen handlungen für viele nur den ausweg - das land (mit dem schiff) zu verlassen. Einer von ihnen war ingólfur árnasson - heute bekannt als der erste »landnehmer« islands.

995 bestieg der wikingerhäuptling ólafur tryggvasson in norwegen den thron - dieser sorgte als strenger christ dafür - das im jahre 1000 auf dem altthing in island die einführung des christentums als staatsreligion ausgerufen wurde. dennoch wurde die ausübung des heidnischen glaubens des nordischen göttergeschlechtes der asen - nicht untersagt.

1186 gründete der benediktinerorden in kirkjubaejarklaustur ein nonnenkloster - das bis zur reformation 1550 - intakt blieb. kirkjubaejarklaustur liegt im süden islands inmitten einer erzählerischen landschaft und historischen geschichten. der ortsname bedeutet übersetzt kirchebauernhofkloster - und gehört dem verwaltungsbezirk skaftáhreppur mit ca. 600 einwohnern an. Neben verschiedenen geschäften, handwerksbetrieben und dienstleistungen lebt das dorf von landwirtschaft und tourismus.

systrstapi (schwesternfels) - befindet sich westlich des dorfes neben der skaftá. man erzählt - das oben auf dem felsen zwei gräber von nonnen sind - die wegen ihrer - unzucht - auf dem scheiterhaufen verbrannt wurden. die eine hatte sich dem satan verkauft, hostien an die tiere verfüttert und sich männern hingegeben. die andere hatte schlecht über den papst gesprochen. diese wurde nach der reformation für unschuldig gesprochen - auf ihrem grab wuchsen danach wunderbare pflanzen. das grab der anderen aber blieb unbewachsen.

kirkjubaejarklaustur liegt am fusse einer ehemaligen steilküste. oben auf den alten küstenklippen erstreckt sich ein weites weidegebiet.

auf dem plateau befindet sich der systravatn (schwesternsee) - als sich dort eines tages zwei nonnen zum baden aufhielten - sahen sie eine hand aus dem wasser aufsteigen - bestückt - mit einem wunderschönen goldring - als die schwestern nach der hand greifen wollten - zog sie die nonnen in die tiefe des sees.

der stjórnafoss liegt östlich von kirkjubaejarklaustur - zwischen - kirkjugólf (kirchenfussboden) - eine durch die meeresbrandung glattpolierte säulenbasaltfläche - die stark an einen gesetzten kirchenboden erinnert - und der alten thingstätte kleifar. kleifar ist heute ein campingplatz.

im sommer 1783 begann der grösste vulkanausbruch unserer geschichte. die lakispalte mit ihren über 100 kratern auf ungefähr 25 km länge - fing an feuer zu spucken. die lavamassen schoben sich unaufhaltsam in richtung der siedlungen. nur der damalige priester jón steingrimsson brachte die lava durch seine - »feuerpredigt« - vor kirkjubaejarklaustur zum stoppen. der ausbruch dauerte ungefähr 8 monate - giftgasse und ascheregen verseuchten grosse teile der insel. ein fünftel, ca. 9000 menschen starben. Viele tiere und vegetationen gingen ein. die isländer waren nach dem ausbruch und deren folgen ernsthaft in ihrer existenz gefährdet. selbst auf dem festland in europa - hatte man missernten durch die klimatischen veränderungen zu beklagen.

heute erreicht man von kirkjubaejarklaustur über den lakavegur (lakaweg) - vorbei an fjadrárgljúfur - einer märchenhaften schlucht - und fagrifoss (schöner wasserfall ) - das naturschutzgebiet lakagigar (lakakrater).

fährt man in richtung osten auf dem hringvegur 1 (ringstrasse 1) weiter - erblickt man nach ca. 12 km den wundersamen orustuhóll ...

Island - Alfakirkjal